4.6. Die Entwicklung des Außenhandels
Neben dem BIP-Wachstum ist die Entwicklung des Außenhandels von besonderem wirtschaftspolitischem Interesse, vor allem die des Außenbeitrags (Export minus Import). Eines der vier Ziele des deutschen Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes ist ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht.
Die BIP-Anteile der deutschen Exporte und Importe sind zwischen 1970 und 2013, abgesehen von dem Umbruch der deutschen Vereinigung, ständig gestiegen (Dia4.6.1). Der positive Außenhandelsüberschuss ist zwischen 1980 und 1999 ständig gewachsen, und nach der Einführung des EURO erneut. 2016 betrug er 7,6%. Seit 1970 waren nur drei minimale Defizite zu verzeichnen: 1980 und im Anschluss an die deutsche Vereinigung. Diese Entwicklung des Außenhandels verletzt andauernd das gesetzliche Ziel eines außen-wirtschaftlichen Gleichgewichts.
Der Großteil des deutschen Außenhandels fließt in den Binnenmarkt der EU. Der nächst große Handelspartner ist China. Die USA folgen mit großem Abstand – siehe Dia4.6.2 und Dia4.6.3. Der deutsche Warensaldo mit der EU ist allerdings nur zwischen 2000 und 2007 auf 7% gewachsen. Danach hat er sich auf etwa 4% zurückgebildet. Gewachsen ist dagegen in den letzten Jahren der positive Saldo mit den USA – siehe Dia4.6.4.
Auf der Basis nur des Warenhandels zeigt EUROSTAT die Entwicklung der Handelssalden der einzelnen Mitgliedstaaten der EU seit 2002, unterschieden in Intra-Handel im Binnenmarkt und Extra-Handel mit Partnern außerhalb der EU. Die Warensalden der fünf größten EU-Staaten lassen folgende Besonderheiten erkennen: