Kap. 5. Zusammenhänge und Einflüsse im Produktions-kreislauf
5.1. Zur Beurteilung der Testergebnisse
Beim Vergleich gesamtwirtschaftlicher Größen im Zeitverlauf lassen sich deutliche Zusammenhänge beobachten. Diese Zusammenhänge sind von hohem wirtschaftspolitischen Interesse. Einige empirische Beobachtungen widersprechen den herrschenden theoretischen Erwartungen.
Wir testen diese Zusammenhänge vor allem mit Regressionstests (Note5.1.1). Ob die Zusammenhänge zufällig oder systematisch sind und ob sie stark oder schwach sind, beurteilen wir an Hand statistischer Kennziffern. Die Signifikanz, auch P-Wert genannt, sagt, ob ein Zusammenhang zufällig ist oder nicht. Man spricht auch von Irrtumswahrscheinlichkeit. Die Zufälligkeit liegt zwischen 1,000 = zufällig und 0,000 = frei von Zufälligkeit. Und der Beta-Wert misst die Stärke des Einflusses einer Größe auf eine andere abhängige Größe, zwischen 0,0 = einflusslos und 1,0 = vollständig bestimmend.
Bei relevanten Ergebnissen ist schließlich zu klären, ob ein Ursache-Wirkungs-Verhältnis vorliegt. Sind signifikante Time Lags festzustellen, dann können die nachlaufenden Größen als Wirkungen betrachtet werden. Andernfalls müssen zusätzliche Fakten zur Feststellungen von Ursache oder Wirkung herangezogen werden. Sonst bleibt es bei der bloßen Feststellung von Zusammenhängen.
Wir definieren hier:
Zusammenhang
Die Ergebnisse unserer Tests werden in Links in komprimierter Form wiedergegeben. Darin bedeuten:
Im Text geben wir als Resumee den Befund von Regressionstests wieder:
Für die Wirtschaftspolitik sind nur deutliche und gewichtige Zusammenhänge interessant, deren Beeinflussung spürbare Wirkungen haben. Deshalb beschränken wir uns auf die Prüfung solcher gewichtigen wirtschaftlichen Zusammenhänge. Neben den hier festgestellten Zusammenhängen gibt es sicherlich vielfältige schwächere Zusammenhänge, die wir unbeachtet lassen.
Unsere Untersuchungen konzentrieren sich auf die gesamtwirtschaftliche Beeinflussung folgender Größen der VGR:
Das Schwergewicht unserer Tests bezieht sich auf die Periode 2000 bis 2014. Danach zeigt die deutsche Konjunktur einen untypischen Verlauf: sehr gedämpfte Konjunkturschwankungen (näheres in Kap.5.7).